Cover me, please!Trailersong zu Michael Manns „Blackhat“ setzt den Trend fort
28.9.2014 • Film – Text: Tim SchenklDer Trailer zu Michael Manns Blackhat macht es mal wieder deutlich: Immer mehr Film-Vorschauen setzen auf Neuinterpretationen bekannter Songs.
Endlich ist er da, der Trailer zu Michael Manns neuestem Film Blackhat. Setzte sich der Regisseur in Collateral, Public Enemies und Miami Vice bereits auf einer Meta-Ebene mit der Digitalität seines eigenen Aufzeichnungsmediums auseinander, ist die digitale Welt in seinem aktuellen Werk nun offenbar der Mittelpunkt des gesamten Filmplots. Bei Blackhat scheint es sich nämlich um einen internationalen Cyberthriller zu handeln, in dem ein von Chris Hemsworth gespielter Super-Hacker vom CIA aus dem Gefängnis entlassen wird, um die Welt zu retten. Das sieht vielversprechend und sehr Nineties-mäßig aus.
Sehr aktuell ist in Hollywood momentan der Trend, seine Film-Trailer mit altbekannten Liedgut im neuen Gewand aufzupeppen. Besonders gerne werden Pop- und Rockhits der letzten fünfzig Jahre lizenziert und dann verlangsamt in Piano-Versionen mit Gesang dargeboten. Zu einer gewissen Bekanntheit hat es dadurch die Sängerin Nouela gebracht, die – für den neuen Film mit Liam Neeson A Walk Among The Tombstones – „Black Hole Sun“ von Soundgarden neu interpretiert hat und auch in einem Trailer für die HBO-Serie The Leftovers zu hören ist. Auf ihrer Webseite bietet sie die Songs zum Gratis-Download an. Auch Serien wie Orange is the New Black („Dream on“ von Avila, im Original von Aerosmith) und Game of Thrones („The Devil Inside“ von INXS, gecovert von London Grammar) sind bereits auf den Zug aufgesprungen. Für den Blackhat-Trailer wurde die schon etwas länger existierende „Knocking on Heaven’s Door“-Klavierfassung von Antony and the Johnsons verwendet.
Als Erfinder dieses Trends gilt David Fincher, der bereits 2010 im Trailer zu The Social Network eine Chor-Version von Radioheads „Creep“ im Hintergrund laufen ließ und in einem neuen Trailer zu Gone Girl nun Elvis Costellos „She“ in einer Neuinterpretation von Richard Butler (Psychedelic Furs) benutzt. Wir haben für euch noch ein paar weitere Beispiele herausgesucht.