Der Shower Buddy MovieDoofe Witze und erweiterte Duschköpfe: „Kill the Boss 2“

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Alle Fotos: Warner Bros Pictures. Fotograf: John P. Johnson.

Das Sequel von „Kill the Boss“ kommt in die Kinos. Diesmal wird jedoch nicht gekillt, sondern gekidnappt.

Dumm gelaufen!

Wer bei Warner Brothers ist eigentlich auf die Idee gekommen, den Original-Titel der Erfolgskomödie Horrible Bosses (2011) für den deutschen Markt in Kill the Boss zu ändern? Man kann nur hoffen, dass diese Person selbst nicht unter einem fürchterlichen Chef zu leiden hat, denn in Horrible Bosses 2 oder eben ganz ur-deutsch Kill the Boss 2 soll nun plötzlich gar kein Boss mehr gekillt, sondern lediglich dessen verzogener Sohn entführt werden. Da macht der Wechsel von einem englischen Titel in einen anderen nun erst recht keinen Sinn mehr. Dumm gelaufen! Aber fangen wir von vorne an.

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“The American Dream Is Made in China“

In Seth Gordons Komödie Kill the Boss versuchen die drei Average Joes, Nick (Jason Bateman), Dale (Charlie Day) und Kurt (Jason Sudeikis), nach Hitchcocks Prinzip aus Strangers on a Train sich ihrer jeweiligen Vorgesetzten zu entledigen. Dies gelingt mehr schlecht als recht, und so muss letztlich nur Kurts Boss Bobby (Colin Farrell) das Zeitliche segnen, während die Chefs von Dale und Nick, gespielt von Jennifer Aniston und Kevin Spacey, auch für Teil 2 noch zur Verfügung stehen. In diesem sind die drei Jungs nun auf ganz legale Art und Weise ihre vorgesetzten Peiniger losgeworden und wollen als selbständige Unternehmer ihr Glück versuchen. Ihr Plan ist es, eine Duschkopferweiterung namens „Shower Buddy“ erst auf amerikanischen Boden zu fertigen und später möglichst profitträchtig an den Mann zu bringen. Doch der Amerikanische Traum ist längst nicht mehr made in USA und so geraten die drei dann auch gleich zu Beginn des Films an den deutschstämmigen Großunternehmer Bert Hanson (Christoph Waltz), der mit dem ältesten kapitalistischen Bauerntrick ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu zerstören droht, bevor diese überhaupt begonnen hat. Doch wie Marx schon sagte: Prellerei kann im kapitalistischen System durchaus wechselseitig sein, und so beschließen die Jungunternehmer nach einigem Hin und Her, die Entführung von Hansons Sohn Rex (Chris Pine) zu fingieren und fünf Millionen Dollar Lösegeld zu erpressen.

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Doofe Witze

In Kill the Boss 2 reiht sich ein doofer Witz an den nächsten, und das ist durchaus positiv gemeint. Besonders Pine, Aniston und Spacey scheinen großen Spaß an den für sie eher ungewöhnlichen Rollen zu finden, und auch Jamie Foxx weiß in der bereits aus Teil 1 bekannten Rolle des „Motherfucker“ Jones wieder zu gefallen. Lediglich der Hollywood-It-Boy Christoph Waltz kann seine nun bereits mehr als bekannte Persona nicht wirklich abstreifen und gewinnt der Figur des skrupellosen Kapitalisten wenig Prägnantes ab. Was etwas schade ist, denn er hat sein komödiantisches Talent und seine Vielseitigkeit bei seinem tollen SNL-Auftritt bereits bewiesen. Der Regisseur des Sequels, Sean Anders (Der Chaos-Dad), der gemeinsam mit John Morris auch das Drehbuch geschrieben hat, verschießt zwar eine ganze Menge seines Pulvers bereits in der furiosen Titelsequenz, inszeniert danach jedoch routiniert und durchaus überzeugend. Wer also Lust auf Klamauk hat, der sollte sich von dem eher weniger gelungenen „Kill the Boss“ nicht abschrecken lassen und „Kill the Boss 2“ eine Chance geben.

Kill the Boss 2
USA 2014
Regie: Sean Anders
Darsteller: Jason Bateman, Jason Sudekis, Charlie Day, Jennifer Aniston, Kevin Spacey, Chris Pine, Jamie Foxx, Christoph Waltz
Kamera: Julio Macat
Musik: Christopher Lennertz
Laufzeit: 108 min
ab dem 27.11.2014 im Kino

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