Nichts zu verbergen? Dann auf nach New York„We Are Always Listening“ oder: Überwachung von unten
25.5.2015 • Gesellschaft – Text: RedaktionDie NSA bekommt Unterstützung.
Länger nicht mehr über das Datensammeln und die Überwachung nachgedacht? Eine Gruppe von Aktivistinnen und Aktivisten rollen die Debatte um das Recht auf das Private von hinten auf.
An zahlreichen Orten und Plätzen in New York hat das Kollektiv Aufnahmegeräte installiert, die Gespräche mitschneiden. Sind die Bänder voll, werden sie eingesammelt, digitalisiert und online gestellt. Mit Ortsangabe und einem Stichwort zum Thema des Gesprächs. Die Macher des Projekts bezeichnen sich dabei selbst als freiwillige Unterstützer und Mitarbeiter der NSA, die beim Kampf gegen den Terror helfen wollen.
Die Information darüber, wo die Dictaphones versteckt sind, wird auch deshalb mit veröffentlicht, um zu testen, ob sich tatsächlich so etwas wie Widerstand regt und die Aufnahmegeräte oder zumindest die Bänder proaktiv entfernt werden. Einige sind bereits wieder verschwunden. Geht man davon aus, dass es tatsächlich überraschte und hoffentlich wütende Aufgenommene waren, die die Kassetten an sich genommen haben, wäre das ein gutes Zeichen und das Ziel der Aktion schon erreicht. Gerade die Banalität der mitgeschnittenen Gespräche zeigt, mit welchem Rohmaterial die Geheimdienste heute agieren und wie fehleranfällig die Analyse der gesammelten Daten damit sein kann.
Wer wirklich glaubt, nichts zu verbergen zu haben, möge sich auch nicht aufregen.